Den Kindern ihr Himmelreich

"Hörst du?"
"Ja."
"Ich habe die Rede fertig, hörst du?"
"Ja", sagte er.
"Also: Mein lieber Engel, wir sind so glücklich und dankbar, dass wir Dich bei uns haben. Du erfüllst unser Leben mit so viel Freude und es vergeht kein Tag, an dem wir Dich nicht ansehen und Gott danken, dass er uns ein so wundervolles und schönes Kind geschenkt hat ...", sie sah ihn an.
"Ja ...", seufzte er.
" ... Deine blauen Augen leuchten immer so groß, wenn Du etwas Neues entdeckst, und wenn Du lachst, dann erfüllt es jeden Raum, ..."
"Ja ...", er sah sie an.
" ... dass man all die eigenen Sorgen und trüben Gedanken vergisst. Sie werden so unbedeutend, wenn Du vor Freude strahlst und Deine kleinen Händchen dabei schüttelst, als würdest Du Dich auch noch über diese Freude freuen. Es ist so herrlich, das mitanzusehen, ..."
"Ja ...", er rieb sich die Schläfe.
" ... zu sehen, wie Du immer mehr lernst und entdeckst in dieser großen Welt, ..."
"Schatz ..."
" ... wie Du Dich für die kleinsten Dinge begeistern kannst, Dinge, die für uns so selbstverständlich und nebensächlich geworden sind, für Dich sind sie lauter Wunder. Und wie ungetrübt und rein Du in diese Welt blickst, noch so unschuldig und ehrlich, dass wir endlich die Worte Jesu verstehen: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, ..."
"Schatz .."
" ... kommt ihr nicht ins Himmelreich ..."
"Schatz."
" ... Du zeigst uns, was wirklich wichtig ist im Leben und jeder Tag mit Dir ist ein Geschenk. Wir lieben Dich."
"Schatz!"
"Ja?", sie sah ihn an.
"Schatz ...", er nahm ihre Hand.
"Wie findest du es?", fragte sie.
"Es ist sehr schön, mein lieber Schatz, ... aber ... du musst es in der Vergangenheit schreiben."
Sie betrachtete ihn einen Moment, sah nach unten, einen Moment, dann wieder zu ihm.
"Aber nicht: Wir lieben Dich."
"Nein. Nicht: Wir lieben Dich; das bleibt."
"Und: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so kommt ihr nicht ins Himmelreich; das bleibt auch."

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