Je suis...?

Ein großer Schock kann es eigentlich nicht gewesen sein, als nach Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen ein Anschlag auf das Satire-Magazin verübt wurde, welches nun in aller Munde ist. Denn dass eine solche Reaktion von Terroristen oder Fundamentalisten früher oder später kommen würde, war erfahrungsgemäß absehbar, deshalb sind sie ja auch Terroristen und Fundamentalisten- die tun sowas.
Dass solche Taten verwerflich und furchtbar sind, ist keine neue Information, und dass solche Fanatiker mit dem Islam nichts gemein haben, ist auch keine neue Nachricht.
Allerdings sollte man sich einmal kurz über jenes "aufgeklärte Abendland" und seine Medien Gedanken machen, denn wie wir eigentlich wissen, hat der Klügere mehr Verantwortung, vor allem gegenüber den Dummen. Diese Verantwortung lässt jedoch sehr zu wünschen übrig.
Wer es noch nötig hat, schlecht gezeichnete Karikaturen zu einem längst abgelutschten Thema als Symbol der "Meinungsfreiheit" zu sehen, der braucht wohl noch ein paar Kioskbesuche, aber traurig ist es schon.
Jene Karikaturen werden gemacht, weil die Leute sie kaufen, weil es Geld bringt, bei dem klaren Wissen, dass (gerade aktuell) islamistische Fanatiker definitiv darauf reagieren werden; das wurde schlicht und einfach in Kauf genommen von dem "aufgeklärten" Medium.
Nun "stehen wir auf", erheben Stimme und Stifte für die Freiheit und gegen den Terror (und kaufen nebenbei den gesamten Bestand der begehrten Auflage leer). Gemeinsam kann man nun selbstbewusst bekennen:
"Ich habe zwar keine Ahnung vom Islam oder von Mohammed, aber ich kaufe diese Zeitung, wo der Islam und Mohammed karikiert werden."
Solang man wenigstens die Karikaturen versteht, ist ja noch alles in Ordnung und der "Freiheit" ist genüge getan. Aber traurig ist es schon. Man hat sich zwar gemeinsam gegen den Fundamentalismus aufgestellt, aber Leseabende mit den "angepassten" Muslimen im berühmten Magazin wird es wohl eher selten geben, denn so großartig werden die jene Karikaturen wahrscheinlich auch nicht finden.
Ein mögliches Fazit dieser tragischen Geschichte, die sicher noch nicht das letzte Kapitel hatte:

Es gibt tatsächlich sinnlose Tode. Es hätte nicht sein müssen.

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