Der Winterling

Es war einmal, als die hohen Menschen ihre Wege und Häuser mit brennenden Stricken durchzogen hatten und überall hohe Fackeln aufgerichtet hatten, da wurde der Winterling so sehr gegen den Himmel gedrückt, dass er sich mit dem Fäusten am Westen und am Osten festkrallen musste. Die Fackeln aber sengten seinen langen Bart an, sodass ihm die Tränen in die Augen stiegen, und die brennenden Stricke entflammten den Saum seines Gewandes, sodass er unbeholfen von einem Fuß auf den anderen sprang. Manchmal aber wurde es ihm so heiß, dass er auf die Knie stürzte und eisige Stempel auf der Mitte der Erde hinterließ. Und manchmal musste er eine seiner Hände ausruhen, so ließ er abwechselnd den Westen oder den Osten los, riss aber darum je an einer Seite umso mehr, damit er nicht von der Erde fiel.
Sein Gewand aber und sein Bart wurden immer grauer und dunkler, sodass sich ein trüber Schleier vor die Sterne schob. Um den flammenden Bart zu löschen schüttelte er heftig mit dem Kopf, wodurch er kalte und heiße Stürme über die Erde schleuderte, die ständig aneinanderkrachten. Mit der Wirbelsäule schlug er Kerben in das Firmament und seine trampelnden Füße traten dicke Eisbrocken vom Süden los.
Gelegentlich vernahm er in dem Wirrwarr die Stimmen der hohen Menschen, die über das Wetter jammerten...

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